Mit dem Beginn des neuen Jahres kündigt Amazon erneut eine Reihe von Gebührenänderungen für FBA (Fulfillment by Amazon) Seller im Jahr 2024 an. Schon im Februar werden die ersten Anpassungen wirksam, die wichtigsten Änderungen und mögliche Alternativen finden Sie in diesem Blogartikel.
Inhaltsverzeichnis
Die wichtigsten Gebührenänderungen im Überblick:
Inlandsversand in Deutschland bleibt stabil
Gute Neuigkeiten für Inlandsseller in Deutschland – die Gebühren für den Versand durch Amazon im Inland bleiben unverändert. Leider gilt das nicht für alle Länder, wie das Vereinigte Königreich, die Niederlande, Schweden, Polen und Belgien, in denen ab dem 5. Februar 2024 höhere Gebühren für den inländischen Versand anfallen werden.
Lagergebühren für Standardgröße sinken
Für alle Artikel mit Standardgröße (ausgenommen Gefahrengut) sinken ab dem 1. März 2024 die Lagergebühren für FBA Seller. Während dies eine Kostenersparnis für Lagerkosten bedeutet, sollten Seller bei bestimmten Lagerkontexten mit Mehrkosten rechnen, da Amazon darauf abzielt, den Lagerbestand zu optimieren.
Zusatzgebühren im Lagerbereich
Um den Lagerbestand zu optimieren, führt Amazon einige Änderungen bei den Lagergebühren durch. Insbesondere fallen diese beim Altbestand im Lager beim Versand durch Amazon ins Gewicht. Ab dem 15. Februar müssen Seller bei einer Lagerzeit zwischen 271 und 365 Tagen pro Kubikmeter und Monat über 90 Euro zahlen. Die Lagerzeit bis zum Aufschlag bei der Lagernutzung beim Versand durch Amazon wird von 26 auf 22 Wochen reduziert, ab der 22. Woche fallen zusätzliche Kosten an. Ab dem 1. Juni gelten auch neue Zeitintervalle für die Lagerauslastung, mit spezifischen Aufschlagskosten, wobei Lagerbestände mit einer Lagerzeit zwischen 0 und 30 Tagen sowie Produkte in den Kategorien Bekleidung, Schuhe und Taschen ausgenommen sind.
Ab dem 1. April müssen zudem FBA Seller, die das Programm Paneuropäischer Versand durch Amazon nutzen, Zusatzgebühren für niedrigen Lagerbestand zahlen. Diese Gebühr richtet sich nach dem Gewicht der Produkte und wird über einen historischen Lagerbestand ermittelt.
Vorteile für übergroße Produkte im paneuropäischen Versand
Ab dem 1. Juli 2024 entfällt der Aufschlag für den Verkauf von übergroßen Produkten im paneuropäischen Versand (in Frankreich, Spanien, Italien und Deutschland), sofern Verkaufs- und Zielland identisch sind. Zudem ist die Rabattierung beim Versand von Produkten in ihrer Originalverpackung ohne zusätzliche Umverpackung, ab sofort in Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien möglich ist.
In dem Beitrag von Revoic finden Sie weitere Informationen und Beispielrechnungen zu dem Thema.
Wie jedes Jahr gibt es also einige Anpassungen zu beachten, Preise steigen und sinken und auch die Vorschriften, an die Amazon Fulfillment Nutzer sich halten müssen, sind nicht ohne. Bereits letztes Jahr haben wir uns mit der Frage beschäftigt: Lohnt sich Fulfillment by Amazon noch – oder sollten FBA Seller einen Wechsel zu Fulfillment by Merchant (FBM) in Betracht ziehen? Wir haben die Vor- und Nachteile der FBM-Alternative für Sie gegenübergestellt.
FBA oder FBM?
FBM oder auch Fulfillment by Merchant bedeutet ganz einfach die Abwicklung der Logistik über den Händler selbst oder einen Drittanbieter, anstatt über Amazon. Da die meisten Händler mangelnde Erfahrung mit Logistik und schlichtweg zu wenig Zeit für solch eine umfangreiche Aufgabe haben, entscheiden sich viele für die zweite Alternative: die Abwicklung über einen externen Fulfillment-Dienstleister.
Welche Vorteile bietet also FBM konkret?
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- Kostenersparnis: Entscheiden Sie sich für einen externen Fulfillment Anbieter, können Sie deren Flexibilität nutzen und Ihren Vertrag bei Bedarf anpassen. Ihre Lagerfläche wächst und schrumpft mit Ihrem Unternehmen, abhängig von den aktuellen Anforderungen.
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- Keine FBA-Anforderungen: Als Fulfillment by Merchant (FBM) müssen Sie sich nicht um die ständig wechselnden und oft unangekündigten Anforderungen seitens Amazon für FBA Seller sorgen. Die raschen Richtlinienänderungen lassen Händlern oftmals wenig Spielraum, rechtzeitig umzustellen. Bei der Auswahl Ihres Fulfillment-Dienstleisters können Sie von Anfang an klare Regeln festlegen und von einem persönlichen Austausch profitieren.
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- Alles im Blick: Sie können die Logistik selbst steuern, kriegen einen Überblick über die häufigsten Retourengründe und erhalten wertvolles Kundenfeedback, das Sie zu einer nachhaltigen Verbesserung Ihres Geschäftes nutzen können.
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- Markenpräsenz: Ein weiterer Vorteil von FBM ist, die Verpackung nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können. Für Amazon Kund*innen unterscheiden sich FBA Seller nicht voneinander. Die dominante Marke ist Amazon. Mit FBM haben Sie die Freiheit, Ihre eigene Verpackung zu nutzen, um Ihr Markenimage zu stärken, sei es durch ein individuelles Design, kleine Goodies oder eine nachhaltige Verpackung. Ihr Produkt ist damit nicht nur eines von vielen und kann sich von der Konkurrenz abheben.
Nachteile von FBM
Natürlich hat auch die FBM-Variante ihre Nachteile.
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- Nicht automatisch für Prime qualifiziert: FBM Seller erhalten im Gegensatz zu FBA Sellern nicht sofortigen Zugang zu Prime. Um den hohen Erwartungen einer schnellen Lieferung seitens der Kund*innen zu entsprechen, ist es entscheidend den passenden Logistikanbieter zu finden.
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- Den richtigen Partner finden: Wenn Sie nicht alleine auf Ihren Paketen sitzen bleiben wollen, gilt es zuerst den richtigen Partner zu finden. Ohne Expertise kann diese Suche schnell sehr frustrierend und zeitaufwendig werden. Praktischerweise haben wir ein Netzwerk von über 1.000 Partnern, wir finden auch den richtigen für Sie.
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- Retourenabwicklung: Die Verwaltung von Retouren wird nicht von Amazon übernommen, dementsprechend müssen FBM Seller eine effektive Rücknahmepolitik und klare Kommunikation für reibungslose Rückgaben implementieren. Ein Kundenportal kann dabei helfen.
Fazit
Es gibt kein one-size-fits-all für alle Unternehmen. Besonders wenn Sie nur geringe Margen aufschlagen, ist FBM eine attraktivere Lösung als FBA – denn: Je nach der Produktkategorie Ihrer SKUs können die FBA-Kosten relativ hoch ausfallen. Doch es gibt auch noch andere Möglichkeiten, ob pre-FBA, Seller-Fulfilled-Prime (SFP) oder FBM. Egal wie Sie sich entscheiden, wir haben eine passende Lösung für Sie.