Cross-Border-E-Commerce ist in! Doch der Handel außerhalb des eigenen Landes bringt verschiedene Hürden mit sich. Neben der Funktionalität und des Designs des Produktes, gibt es auch bei der Verpackung einiges zu beachten. Worauf Sie beim Handel im EU-Raum achten müssen und wie Sie unnötige Geldbußen umgehen, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Die EU-Verpackungsrichtlinie
  2. EU- vs. nationale Produktanforderungen
  3. Die CE-Kennzeichnung
  4. Welche Folgen kann eine fehlerhafte Verpackung mit sich bringen?
  5. Fazit

Die EU-Verpackungsrichtlinie

Was besagt die EU-Verpackungsrichtlinie?
Die Mitgliedsstaaten der EU unterliegen der EU-Verpackungsrichtlinie. Diese sieht vor, dass die EU-Länder dazu beitragen, den Anteil an Mehrzweckverpackungen zu steigern und die nationalen Richtlinien zum Umgang mit Verpackungsmüll zu vereinheitlichen. Die höchste Priorität liegt dabei auf der Abfallvermeidung.

 

Die EU-Verpackungsordnung stellt außerdem Anforderungen an das Verpackungsmaterial. Verpackungen sollen umweltgerecht und wiederverwendbar sein, ohne dabei die Gesundheit der Verbraucher*innen oder die Lebensmittelsicherheit zu beeinträchtigen. Zudem sollen die Recyclingziele für die unterschiedlichen Verpackungsarten gewährleistet werden.

 

Nur bei Einhaltung dieser Vorgaben darf die Verpackung in den Handel und somit in den Wirtschaftskreislauf eingeführt werden.

Das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz (VerpackG) ist die deutsche Umsetzung dieser Richtlinien. Diese letzte Neuerung trat am 01. Juli 2022 in Kraft.

 

Was müssen Sie bei der Expansion im EU-Raum beachten?
Trotz der allgemein gültigen Verpackungsrichtlinien hat jedes Land seine eigene Gesetzgebung zur Entsorgung von Verpackungen. Bei der Lieferung in europäische Nachbarländer sollten Sie also unbedingt auf die dort geltenden Maßnahmen zur Umsetzung der Richtlinien achten. Meist hilft schon ein Blick auf die eigene Verpackung. Hier finden Sie die Informationen zum Produkt sowie Hinweise auf die verwendeten Materialien.

EU- vs. nationale Produktanforderungen

EU-Produktanforderungen
Die meisten Produktanforderungen sind EU-weit harmonisiert. Die geltenden Regelungen für Ihr Produkt können Sie mit der Datenbank Access2Markets abrufen. Diese enthält Informationen zu:

  • den Rechts- und Verwaltungsvorschriften
  • den zuständigen Behörden
  • den Mehrwertsteuer- und Verbrauchssteuersätzen 

Die gewünschten Informationen können Sie mithilfe eines Zollcodes oder anhand der Bezeichnung Ihres Produktes ermitteln.

Nationale Produktanforderungen
Bei Produktvorschriften, die nicht EU-weit gelten, sind stets die Vorschriften des EU-Landes einzuhalten, in dem das Produkt auf den Markt gebracht werden soll.

Diese Vorschriften können sich bspw. in folgenden Bereichen unterscheiden:

  • Verpackung
  • Gewicht
  • Maße
  • Kennzeichnung

Die CE-Kennzeichnung

Wofür steht die CE-Kennzeichnung?

Die CE-Kennzeichnung bestätigt, dass der Hersteller das Produkt auf die EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz geprüft hat und diese erfüllt. Mit der Kennzeichnung übernimmt der Hersteller die Verantwortung und Haftung für das Produkt. Welche Produkte sind kennzeichnungspflichtig?

Zu den kennzeichnungspflichtigen Waren zählen alle Produkte, die unter eine der 25 CE-Verordnungen fallen. Unter anderem gehören dazu Spielzeuge, Elektroartikel, Maschinen, Medizinprodukte und Messgeräte. Die Kennzeichnungspflicht ist unabhängig vom Land, in dem das Produkt hergestellt wurde.

 

Wo ist die CE-Kennzeichnung anzubringen?

Aufgepasst! Das CE-Logo darf nur in Ausnahmefällen, wenn also die Art des Produkts es nicht zulässt oder nicht rechtfertigt, auf der Verpackung aufgebracht werden. Dies betrifft bspw. Kleinteile oder Sprengstoffe. Alternativ kann hier auch ein Dokument beigelegt werden. Im Normalfall wird es auf dem Produkt selbst oder auf einem daran befestigten Schild aufgebracht.

Welche Folgen kann eine fehlerhafte Verpackung mit sich bringen?

Sollte Ihre Verpackung nicht den Anforderungen der EU oder des jeweiligen Mitgliedstaates entsprechen, müssen Sie mit Geldbußen oder gar dem Verbot Ihres Produktes innerhalb eines Landes rechnen.

Fazit

Die Anforderungen an die Verpackung Ihres Produktes unterscheiden sich meist von Land zu Land. Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur mit den Vorgaben der EU, sondern auch den nationalen Vorgaben des Ziellandes auseinander zu setzen. Um die geltenden Regelungen für Ihre Produktverpackung zu ermitteln, können Sie auf Online-Datenbanken zugreifen oder sich direkt an die zuständigen Behörden wenden.

 

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